17.09.2008 Es gibt Dinge im Leben, die man nicht mehr rückgängig machen kann. Das sind oft die, die man am meisten bereut. Jackson, du bist einer davon. Mich in dich zu verlieben, war mein größter Fehler. Ich liebe mein Kind, und ich denke, es ist das Beste, alles zu beenden, bevor es angefangen hat. Ich möchte, dass mein Kind versteht, was Familie bedeutet. Ich möchte einen richtigen Vater, kein Wrack aus Alkohol und Drogen, der sein Kind schlägt. Lieber den Tod, als dich. Mona Glitzernd reflektierte das Wasser die Strahlen der Sonne. Kleine Tropfen fielen von der Brücke herab, Mona weinte. Keiner beachtete sie, wie sie dort stand, auf der falschen Seite des Geländers. „Schön hier, nicht wahr?“ Verwirrt blickte sie auf. „Auf dieser Seite ist es aber nicht ganz so gefährlich. Ich meine, die Brücke könnte zwar immer noch einstürzen, aber…“ Er lächelte. „Darf ich ihnen behilflich sein?“ Verdutzt griff sie nach seiner Hand und kletterte über die Brüstung. „So ist es doch schon viel besser.“ Ohne ihre Hand loszulassen, stellte er sich vor: „Ich bin übrigens John.“ „Mona“, unter ihren Tränen lächelte sie. „Jetzt, wo ich ihr Leben gerettet habe, darf ich sie doch bestimmt duzen.“ „Hm.“ „Was hältst du von Kaffee?“, er lächelte sie an. John war ein eher gemütlicher, etwas rundlicher Typ, der in allem etwas Positives sah. „Äh? Warum nicht?“, Mona war nicht richtig bei der Sache.
18.09.2008 „Mann rettet Frau vor Sprung in die Tiefe Ein Augenzeuge berichtet: Am gestrigen Nachmittag wurde beobachtet, wie eine junge Frau kurz davor war von der Golden Gate Bridge zu springen. Doch in letzter Sekunde kam ein Mann ihr zu Hilfe und rettete sie vor ihrem Tod. Ein wahrer Held! Wenn sie genauere Informationen bezüglich des Mannes haben, melden sie sich bitte bei uns. Unbekannter, wenn du dies liest, komme zu uns und lasse dir eine Heldenmedaille überreichen!“ Liebes Tagebuch, ich bin gestern einer erstaunlichen Frau begegnet, sie weinte. Ich habe sie angesprochen und auf einen Kaffee eingeladen, sie heißt Mona. Sie ist ein toller Mensch, aber ich komme absolut nicht damit klar, dass die Zeitung mich jetzt als Held darstellt und mir eine Heldenmedaille überreichen möchte, einfach nur, weil ich eine Frau davor bewahrt habe sich das Leben zu nehmen. Für so etwas muss man keine Heldenmedaillen verleihen, das ist selbstverständlich jemanden nicht in den Tod springen zu lassen, auch wenn man nicht oft dabei ist, wenn sich jemand das Leben nehmen will. Ich finde die Reaktion der Zeitung völlig übertrieben, vielleicht sollte ich mich da überhaupt nicht melden... Ach ich weiß nicht. Aber ich bin froh, dass ich Mona getroffen habe, sie ist ehrlich und eine tolle Frau. Ich glaube, ich habe mich ein bisschen verliebt… John Mona war nicht zu ihrem Freund nach Hause gegangen, sondern hatte sich auf den Weg zu einer Freundin gemacht und hoffte, dort für einige Zeit unterkommen zu können. Es war gut, dass John sie angesprochen hatte, er hatte sie gerettet, wie ein richtiger Held in Filmen auch immer Frauen rettet. Allerdings wusste sie immer noch nicht, was sie mit dem Kind machen sollte. Sie erreichte das Haus ihrer Freundin und klingelte, glücklicherweise war diese da und öffnete ihr. „Hey, wäre es ein Problem für dich, wenn ich für eine Weile bei dir unterkommen könnte? Ich habe mich von Jackson getrennt und möchte ihn auch vorerst nicht wiedersehen.“ Es war Mona ein bisschen unangenehm, aber ihre Freundin umarmte sie und sagte: „Natürlich kannst du. Wenigstens hast du jetzt kapiert, dass er ein Arschloch ist.“ Beide lächelten. Später am Abend fing sie an, sich Sorgen zu machen: Was würde mit ihrem Kind geschehen? Sollte sie es abtreiben lassen? Oder bekommen und aufziehen? Zur Adoption freigeben? Schließlich schlief sie dann doch ein. 19.09.2008 Als Mona am nächsten Morgen aufwachte, saß Geene schon mit einem Kaffee am Frühstückstisch. Neben ihr lag die Zeitung und als Mona die Schlagzeile las, fiel ihr die Tasse aus der Hand. Wie konnten die Reporter es wagen so etwas zu veröffentlichen? Sie hoffte, dass John sich dort nicht melden würde, um nichts in der Welt würde sie dort anrufen und denen irgendwelche Informationen geben, das war ihre Angelegenheit. Sie war mehr als sauer. Geene schaute sie verwundert an: „Ist alles okay?“ „Äh, … ja.“ Mona würde Geene davon nichts erzählen, es sollten nicht noch mehr Menschen wissen. Telefongespräch: 13.45 Uhr John: Hi, wie geht es dir? Mona: Mir geht es gut. Und dir? John: Mir auch. Mona: Ich wohne im Moment bei meiner Freundin Geene. Ich möchte erst mal nicht nach Hause zu Jackson. John: Kann ich verstehen. Hast du heute schon die Zeitung gesehen? Mona: Ja… John: Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll? Mona: Ich war extrem geschockt, als ich das gelesen habe, mir ist die Tasse aus der Hand gefallen. John: Soll ich mich da melden? Mona: Ich weiß es nicht. John: Ich finde es irgendwie nicht so gut, dass alle Leute, die die Zeitung lesen darüber erfahren, es ist schließlich unser Leben, oder?! Mona: Das stimmt, ich fühle mich auch nicht gut dabei, wenn alle darüber wissen. Ich möchte auch nicht, dass Fotos von mir in der Zeitung auftauchen. John: Was meinst du, soll ich mich dort melden? Mona: Mir wäre es lieber, wenn du es nicht machst. John: Ich möchte das eigentlich auch nicht machen. Ich finde wir sollten das alles für uns behalten, oder? Mona: Das finde ich eine sehr gute Idee. John: Ich verstehe sowieso nicht, warum ich als Held gesehen werde, schließlich habe ich nur meine Pflicht gegenüber anderen Menschen erfüllt, sowas sollte selbstverständlich sein. Mona: Für MICH bist du ein Held. Ich möchte dich für mich allein und jetzt mache ich mich auf den Weg zu dir. John: Woher der plötzliche Sinneswandel? Mona: Du hast mir das Leben gerettet. In jeder möglichen Art. Du hast mir den Mut gegeben Jackson zu verlassen. Ohne dich hätte ich das niemals geschafft. John: Okay, dann bis gleich, ich würde gerne mit dir über etwas reden. Mona: Bis gleich. 24.12.2012 Arm in Arm standen Mona und John hinter ihrer Tochter Naomi und blickten auf sie herab, wie sie freudestrahlend ihre Geschenke auspackte. John gab seiner Frau einen Kuss, sie waren eine Familie geworden. Er wusste, dass mehr zum Vatersein gehörte, als nur die DNA. Sondern Verantwortung und Liebe gegenüber Frau und Kind.
6 Kommentare
Helene
7/1/2016 02:06:17 am
Ein toller Anfang und eine gute Message der Geschichte!
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Navina
7/1/2016 02:15:01 am
Wir hatten es eigentlich anders, inzwischen ist es glaube ich auch richtig gegliedert. Da hat was nicht funktioniert....
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Alina
7/1/2016 02:09:09 am
Ich mag die Geschichte, da sie zeigt, dass jeder ein Held sein kann. Außerdem gefällt mir, dass viele unterschiedliche Textstile verwendet wurden. Ich finde es etwas anstrengend, dass John seine Heldentat die ganze Zeit abstreitet.
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Emilia
7/7/2016 12:18:14 pm
Anstrengend ist eine lustige Umschreibung. ^^
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MickeyMaus25
7/1/2016 02:14:42 am
Wow, die Geschichte hat mich wirklich überzeugt. Sowohl etwas Drama, als auch das Thema Liebe und Beziehung wurden angesprochen und sehr gut dargestellt. Da fällt einem gar keine Kritik ein. Weiter so!:-)
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Emilia
10/16/2016 05:04:37 am
Dankeschön :-)
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